Sonntag, 19. Januar 2020

WENN DAS LEBEN IST SO KURZ - roman 525 Seite / faqe
- botimi në gjermanisht i romanit "Nëse jeta është kaq e shkurtër"- 

Übersetz Erika Beermann


Tirana Anfang der 90er Jahre des 20. Jahrunderts. Die Einführung der Demokratie in Albanien geht einher mit ausufernder Korruption und Bereicherung einiger weniger Skrupelloser auf der einen Seite und völliger Verarmung, schlimmstenfalls sogar Verwahrlosung breiter Schichten der Bevölkerung, gerade auch unter Intelektuelle.
Ruben Matlia, Redakteur einer angesehenen Literaturzeitschrift, teilt sich mit Schwester und Nichte eine 1- Zimmer-Wohnung, empfindet Kartoffeln mittlerweile als Festessen und hat jegliche Hoffnung aufgegeben, das die Manuskripte, die sich in seinem Büro stapeln, je in Druck gehen werden: Papiermangel, so heißt es offiziell. Er sieht keine Chance mehr im eigenen Land und will es um jeden Preis verlassen.
Sein erster Versuch mit einer Fähre nach Italien scheitert – zu seinem Glück, wie er vorübergehend glaubt, als er Diana kennenlernt, eine junge Studentin, die mit ihren Gedichten hoffnungsvoll in seiner Redaktion auftaucht. Die Romanze entwickelt sich jedoch für beide enttäuschend: Der Held erweist sich einerseits als höchst inkonsequent, indem er den traditionellen Vorstellungen seiner konservativen Erziehung nachtrauert, die insbesondere Frauen im Umgang mit dem anderen Geschlecht Zurückhaltung auferlegt, andererseits jedoch keine Gelegenheit zu einem ausgiebigen Schäferstündchen a uslässt: seine Partnerin hingegen erwartet vom ersten Rendezvous an, dass er sich öffentlich zu ihr bekennt, wozu er nicht bereit ist. Die Beziehung endet mit Rubens Ausreise: Nach endlosen abenteuerlichen Versuchen, in den Besitz der erforderlichen Papiere zu kommen, sitzt Matlia zu guter Letzt in einer Maschine Richtung München.
Faszinierend für den deutschen Leser wirkt der Roman dadurch, dass hier ein Leben Farbe und Abenteuer bekommt, von dem man in Deutschland kaum mehr weiß, als dass es ärmlich sein muss. Das Buch ist reich an Tragik, Komik und Tragikomik, und der Autor weiß, wovon erzählt: teilt er doch in Vielem das Schicksal seines Helden.


Erika Beermann
Übersetzerin


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